Dresden,

KulturGutRetter - Praxistest

THW-Einsatzkräfte beteiligten sich in Dresden an der ersten Praxisübung des Projekts KulturGutRetter. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Projektpartner Deutsches Archäologisches Institut, des Leibniz-Zentrum für Archäologie und dem Notfallverbund Dresden erprobten sie erstmals Ausstattung und Abläufe der neuen Auslandseinsatzeinheit CHRU. Diese soll künftig Kulturgüter nach Katastrophen notversorgen. Mit dabei war auch ein Helfer des THW Ratingen.
Foto: THW / Florian Gottschalk

Foto: THW / Florian Gottschalk

Geübt wurde vom 17. bis 20. Oktober 2023 in Dresden. In einem umfangreichen Praxistest galt es die Notversorgung von mobilem und immobilem Kulturgut in einem simulierten Katastrophenszenario zu erproben. Rund 60 Teilnehmende der drei Organisationen evaluierten an zwei Standorten Workflows und Standards der geplanten KulturGutRetter-Einheit.

 

Das THW spielte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des Praxistests. Ehrenamtliche des THW sorgten für die nötige Infrastruktur, darunter Wegesicherung und Stromzufuhr, um die Schadenserfassung und Dokumentation am Baudenkmal durchzuführen. Das THW trug auch dazu bei, dass die Infrastruktur während des Tests reibungslos funktionierte.

 

Ein Einsatzteam, bestehend aus Mitarbeitenden des Architekturreferats des DAI und Ehrenamtlichen des THW, führte Schadenserfassung und Dokumentation mittels moderner Technologien wie Structure for Motion (SfM), UAV-Befliegung und 3D-Laserscanning durch. Die Stadt Dresden stellte freundlicherweise das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Theaters der Jungen Generation für den Test zur Verfügung.

 

Für die Erfassung von Informationen zu mobilem und immobilem Kulturgut entwickelte die IT-Abteilung des DAI ein System im Rahmen des KulturGutRetter-Projekts. Hierbei wurden mobile Geräte genutzt, um Informationen zu sammeln, die mittels ID-Cards und QR-Codes nachverfolgbar waren. Das THW unterstützte durch die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, wie Wegesicherung und Stromzufuhr.

 

Die Notversorgung des geborgenen Kulturguts wurde von Fachleuten für Konservierung/Restaurierung, Archäologie und Katastrophenhilfe auf dem Gelände des THW-Ortsverbandes Dresden durchgeführt. Sie errichteten Zelte mit einem mobilen modularen Rettungslabor, das im Rahmen des KulturGutRetter-Projekts entwickelt wurde. Hierbei spielten THW-Helfer eine Schlüsselrolle bei der Errichtung der Infrastruktur und bei der Erprobung von Montageanleitungen für die modularen Labortische.

 

Der erfolgreiche Praxistest verdeutlichte die effektive Zusammenarbeit zwischen Fachleuten des Kulturgutschutzes und Einsatzkräften des THW. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung und Optimierung von Workflows, Geräten und Software der KulturGutRetter-Einheit ein. Das Projekt, initiiert 2019 von DAI, LEIZA und THW mit Unterstützung des Auswärtigen Amts, strebt an, im Falle von Katastrophen weltweit schnell und effektiv Kulturgut bergen, dokumentieren und versorgen zu können. Die KulturGutRetter sollen über den Katastrophenschutzmechanismus der EU angefragt werden können, um einen Beitrag zum Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes nach Katastrophen zu leisten.

 


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.