Mönchengladbach,

Großübung: Erdbeben am Niederrhein

300 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) übten den Bergungseinsatz nach einem Erdbeben. Eigenständig hatten die THW-Einheiten einen Einsatzabschnitt in Mönchengladbach abzuarbeiten. Das Szenario wurde dabei zweimal mit wechselnden Einheiten bespielt. Für die echte Darstellung war ein Team für realistische Unfalldarstellung sowie Experten der Fachgruppe Sprengen vor Ort. Die über 25 Bergungsgruppen und Fachgruppen Notinstandsetzung und Notversorgung, sechs Zugtrupps und zwei Fachgruppen Führung/Kommunikation kamen aus den vier THW-Regionalbereichen Aachen, Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach. Ebenfalls beteiligte sich die Feuerwehr Wegberg an der Übung. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm eine Fachgruppe Logistik. Für die Übungsvorbereitung, -beobachtung und -dokumentation kamen die Kräfte ebenfalls aus allen beteiligten Regionalbereichen.
Foto: THW / Rainer Wiebels

Foto: THW / Rainer Wiebels

Nach einem schweren Erdbeben in der Region Niederrhein waren im Bereich Mönchengladbach großflächig massive Schäden eingetreten. Nahezu im gesamten Stadtgebiet waren Gebäude zerstört oder angeschlagen. Die Feuerwehr Mönchengladbach war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Zur Unterstützung wurde daher das THW angefordert. Da nicht nur Mönchengladbach betroffen war, wurde aus vier Regionalbereichen Unterstützung entsandt. Das THW sollte in einem Einsatzabschnitt eigenständig die Rettung von Personen durchführen. Hierzu wurden die Kräfte zuerst in Mönchengladbach gesammelt, verpflegt und dann in drei neu formierten Technischen Zügen in das Einsatzgebiet geschickt.

Mit einer Explosion wurden die eingesetzten Einheiten im Einsatzgebiet „begrüßt“. Danach begannen die Kräfte jeweils einen Straßenzug im Einsatzraum zu erkunden. Wie in einem echten Erdbeben kam es immer wieder zu kleineren Explosionen und elektrischem Funkenschlag. In mehreren Gebäuden machten sich Personen bemerkbar und mussten gerettet werden. Dafür stellten die Bergungsgruppen schnell mittels Leitern einen Zugang zum Gebäude sicher. Ein Zugang über das Erdgeschoss war nach dem Erdbeben nicht möglich. Zur Personenrettung kamen dann verschiedene Methoden zur schonenden Rettung zum Einsatz. Unter anderem der Leiterhebel und die schiefe Ebene. Im weiteren Einsatzverlauf stellte sich heraus, dass die Gebäude in Teilen ausgesteift werden mussten. Hierfür errichteten die Kräfte an den relevanten Stellen eine Abstützung aus Rüstholz. Die Feuerwehr Wegberg hatte einen Entstehungsbrand mitsamt brennender Person zu löschen und stellte für die Übung den Brandschutz sicher.

Das vorstehend beschriebene Szenario wurde zweimal hintereinander für wechselnde Einheiten durchgespielt. Nach beiden Runden erhielten die Einheiten noch vor Ort ein Feedback zum Einsatz und traten dann zufrieden die Heimfahrt in die jeweiligen Ortsverbände an. Der Übungsleiter Jens Bergemann fasste zusammen: „Alle Einheiten haben die an sie gestellten Aufgaben professionell und koordiniert bearbeitet - eine tolle Leistung! Ich bedanke mich auch bei allen Beteiligten hinter den Kulissen, denn ohne diese wäre eine solche Übung nicht möglich!“

Aus Ratingen beteiligten sich die Fachgruppe Sprengen mit Unterstützung aus der Schweren Bergung für den Bereich Pyrotechnik, Übungsbeobachter aus dem Zugtrupp sowie der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit an der Übung.


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