Düsseldorf,

Grausamer Sommer im November

Eine Alarmübung forderte die Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) Ratingen am Abend des 24. November. Im Rahmen der unangekündigten Übung waren auf dem Übungsgelände Hubbelrath verschiedene Aufgaben zu bewältigen.
Foto: THW / Sebastian Vogler

Foto: THW / Sebastian Vogler

Es war kein Fiebertraum in der Stille der Nacht, als die Einsatzkräfte der Bergungsgruppe per Alarmierungssystem um 18.30 Uhr in die Unterkunft gerufen wurden. Rund 1989 Sekunden später machten sie sich mit dem Gerätekraftwagen mit Sonder- und Wegerechten auf den Weg. Der Einsatzauftrag war die Sicherung eines Gebäudes nach einer Gasexplosion.

 

Vor Ort nahm der Zugführer, der den Untereinsatzabschnitt leitete, den Ratinger Gruppenführer in Empfang und wies ihn in die Lage ein. Mit dieser änderte sich der Einsatzauftrag: zwei Personen sind vermisst und müssen gerettet werden. Gruppenführer Marcel Mührmann teilte die Kräfte ein und diese machten sich daran, das Gelände zu erkunden und Beleuchtung für die folgenden Arbeiten aufzubauen.

 

Plötzlich Schreien, Weinen, ein perfekter Sturm für das Aufmerksamkeitsniveau der Einsatzkräfte. Sie gingen den Stimmen nach und konnten diese verorten. Der Zugang zu den Eingeschlossenen gestaltete sich schwierig, da nach der angenommenen Verpuffung die Gebäudestruktur zerstört war. Zusätzlich musste aufgrund der Gefährdungen durch Strom und Gas besonnen vorgegangen werden. Die Ehrenamtlichen mussten die Gefahrenlagen beseitigen, Wege suchen und freiräumen, um zu den eingeschlossenen Personen vorzudringen. Nachdem dies in beiden Fällen gelang, holten die Bergungshelfer die beiden Personen, zwei Nachwuchseinsatzkräfte aus dem Ortsverband Solingen, aus ihrer misslichen Lage und übergaben sie dem fiktiven Rettungsdienst.

 

Auch wenn es am Anfang der Übung so schien, als wäre es einer dieser Nächte, in denen man nicht schläft, war die Übung „Cruel Summer“ rund zweieinhalb Stunden nach der Alarmierung beendet. Die übende Bergungsgruppe und die Übungsbeobachter tauschten gemachte Erfahrungen und festgestellte Punkte aus. Alle zogen ein positives Fazit und waren sich einig, dass sich die Mühen der Ausbildung und der Übungsvorbereitung gelohnt haben. Dann stand noch der Rückbau und die Verlastung des genutzten Materials an. Alle packten dabei an und so konnte der Dienst gegen 22 Uhr in der Unterkunft enden.

 


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