In der Wochenmitte bat das Tiefbauamt der Stadt Feuerwehr und THW Ratingen um Unterstützung bei der Abwendung einer Umweltverunreinigung. Im Rahmen von Kontrollmaßnahmen wurde festgestellt, dass der PH-Wert im Regenrückhaltebecken Breitscheid über dem normalen Wert lag. Normalerweise wird das Wasser aus dem Becken kontrolliert in die Natur geleitet, wo es dann versickert. Als Erstmaßnahme wurde daher der Abfluss geschlossen. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sollten das Wasser aus dem Becken in das Abwassernetz pumpen und so der Kläranlage zuführen.
Ein Vor-Ort-Termin brachte den folgenden Plan als Ergebnis: Mittels Elektro-Tauchpumpen sollte das Wasser aus dem Regenrückhaltebecken in ein Pufferbecken gepumpt werden. Von dort aus sollte es über eine Hochleistungspumpe durch eine gut 400 Meter lange Schlauchstrecke in die Kanalisation befördert werden. Dabei sollte das THW das Material bis einschließlich des Pufferbeckens stellen. Die Feuerwehr steuerte die Großpumpe und die Schlauchstrecke bei. Der Aufbau sollte durch Kräfte aus beiden Organisationen gemeinsam erfolgen. Zum Zeitpunkt der Erkundung am Donnerstagabend war das Becken mit gut 300 Kubikmetern Wasser gefüllt.
Am Samstag startete dann der gemeinsame Einsatz für Feuerwehr und THW. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle gegen 09.15 Uhr wurde zuerst das 50 kVA Stromaggregat des THW in Stellung gebracht, damit die Tauchpumpen mit Strom versorgt werden konnten. Es folgte die Großpumpe vom Typ Hannibal der Feuerwehr. Gegen 10.00 Uhr war die komplette Schlauchstrecke einsatzbereit und die Pumpen konnten ihren Dienst tun.
Mit einer durchschnittlichen Pumpleistung von 2.000 Litern pro Minute wurde nun das Becken geleert. Auch wenn die Pumpen eine höhere Fördermenge möglich gemacht hätten, konnten diese nicht zum Tragen kommen, denn der Abwasserkanal konnte nicht mehr Wasser ableiten. Die hohen Niederschlagsmengen von Donnerstagabend bis Samstag hatten das Becken auf gut 1.000 Kubikmeter Wasser anschwellen lassen. Somit war es auch nicht erstaunlich, dass die vorher geplante Pumpzeit von fünf Stunden nicht eingehalten werden konnte. Um 18.00 Uhr war es dann soweit. Das Becken war leer.
Gemeinsam wurde danach die eingesetzte Ausstattung wieder zurückgebaut und auf den Fahrzeugen verlastet, bevor dann um 20.00 Uhr der Dienst beendet wurde.