Ratingen,

Europäische Katastrophenschutz-Teams übten in Ratingen

Vom 23. bis 28. April fand beim Technischen Hilfswerk (THW) Ratingen eine Stabsrahmenübung auf EU-Ebene statt - die Modules Table Top Exercise (ModTTX). Die Teilnehmenden waren Führungskräfte aus EU-Einsatzeinheiten, EU-Koordinierungsexperten, ein Vertreter der Vereinten Nationen und Technical Assistance and Support Teams aus zwölfverschiedenen Ländern. Das THW Ratingen unterstütze die Übung durch die Bereitstellung der Liegenschaft und Material. Ebenso waren 13 Ehrenamtliche des Ortsverbandes sowie die Feuerwehren Köln, Bonn und Ratingen in die Übung eingebunden. Insgesamt waren an der Übung mehr als 60 Kräfte beteiligt.
Foto: THW / Franziska Schindler

Foto: THW / Franziska Schindler

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Vorbereitung der Übung. Die Übungsleitung reiste an und die letzten Abstimmungen wurden getroffen. Auch galt es, die Räume in der Liegenschaft umzuräumen, sodass die verschiedenen Übungsbestandteile durchgeführt werden können. Hinzu kam der Aufbau von zwei Zelten auf dem Gelände. Die Anreise der Teilnehmenden erfolgte am Montag. Diese wurden durch die Übungsleitung am Flughafen in Empfang genommen und durch THW-Kräfte mittels Mannschaftstransportwagen (MTW) zum Hotel gefahren. Parallel galt es letzte Besorgungen zu tätigen. Im Laufe des Nachmittags wurden erste Briefings für die Teilnehmenden abgehalten.

Die eigentliche Übung startete am Dienstagmorgen. Schwerpunkt der ModTTX sind Abläufe und Prozeduren bei schweren Katastrophen, in denen internationale Hilfe von Nöten ist. Es wird die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden geübt, sowie die Kooperation und Koordination zwischen allen Akteuren. Das Szenario sah ein Erdbeben sowie Überschwemmungen im fiktiven Land New Republic of Westland (NRW) vor. NRW, in diesem Fall ein Staat außerhalb der EU, wendete sich in Folge der fiktiven Desaster mit einem Hilfeersuchen an die Europäische Union. Das EU-Katastrophenschutzverfahren wurde simulativ aktiviert und internationale Teams zur Hilfe vor Ort entsandt.

Wie in einem echten Einsatz mussten die Teilnehmenden die Einreiseformalitäten erledigen und erste Koordinationsaufgaben mit der Katastrophenschutzbehörde von NRW übernehmen. Da die Übung zu diesem Zeitpunkt fiktiv im Großraum Bonn und Köln spielte, übernahmen Kräfte der Feuerwehren Bonn und Köln entsprechende Rollen zur Darstellung des fiktiven „State Rescue and Fire Service“. Real wurden die Teams mittels MTW vom Hotel zur THW-Unterkunft gefahren. Im Verlauf des Tages wurden die einzelnen übenden Einheiten mit einer hohen Detailtiefe von der Übungsleitung mit Aufgaben und Herausforderungen bespielt. Hierbei kamen auch verschiedene Ehrenamtliche aus Ratingen zum Einsatz, die in Rollen passend zum Szenario schlüpften und somit Teil der Übung wurden. Gespielt wurde das Szenario bis zum frühen Abend.

Am Mittwoch wurden den Übenden weitere Herausforderungen über den ganzen Tag eingespielt. Spannend wurde es noch einmal am Donnerstag, denn das Szenario machte eine Verlegung der Einheiten notwendig - ein Staudamm war gebrochen und es wurde Hilfe angefordert. Die Teilnehmenden mussten auf die neue Situation reagieren und unter anderem Kontakt zum „State Rescue and Fire Service“ auf regionaler Ebene aufnehmen und ein Meeting bestreiten. Hierzu ging es zur Feuerwehr Ratingen, wo im Stabsraum ein Briefing der ausländischen Einheiten stattfand. Am frühen Donnerstagnachmittag fand die Übung dann ihr Ende. Im Anschluss folgten Nachbesprechungen in unterschiedlichen Konstellationen. Der Abend fand seinen Ausklang bei einem gemütlichen gemeinsamen Abschlussessen aller Beteiligten in Ratingen.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Rückreise der Teilnehmenden und des Rückbaus in der Unterkunft. Im Verlauf der Woche wurden durch ehrenamtliche Einsatzkräfte des Ortsverbandes mehr als 480 Dienststunden geleistet und mit den Fahrzeugen über 1.100 Kilometer abgespult.


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