Die Qualifikation für den Landesjugendwettkampf hatte im Jahr 2022 nicht wie gewohnt stattgefunden. Wegen der Corona-Pandemie konnten keine Bezirkswettkämpfe zur Qualifikation der Jugendgruppen durchgeführt werden. Als Alternative hatte sich der Arbeitskreis Wettkampf daher einen Kreativwettbewerb einfallen lassen, der auch im Homeoffice gelöst werden konnte. Im Anschluss konnten sich die Sieger in den Bezirken für den Landeswettkampf anmelden. Die sechs Jugendgruppen aus Jülich, Bergisch Gladbach, Wetter, Lengerich, Hückeswagen und Bocholt/Borken taten dies.
Am 28. Oktober war es dann soweit: Wettkampftag in Hilden. Der Arbeitskreis Wettkampf der Landesjugend hatte in vielen Stunden einen interessanten und abwechslungsreichen Wettkampf mit einer spannenden Geschichte vorbereitet:
„Die Jugendlichen durften nach einer langen Zeit von #bleibtzuhause, als Jugendgruppe am 28. Oktober 2023 endlich wieder das Gelände des Ortsverbandes verlassen. Feiern wollten sie das mit einem Ausflug auf ihrem selbstgebauten Floß - dem Stolz der Jugendgruppe! Bei bestem Wetter schipperten sie den Fluss hinunter. Plötzlich wurde es eiskalt und es zog dichter Nebel auf. Sie verloren die Orientierung. Sie froren und es wurden ihnen mulmig. Was waren das für Geräusche, die da aus dem Nebel kamen?
Plötzlich strandeten sie an einem Ort, den sie vorher noch nie gesehen hatten. Ein alter Friedhof, moosbewachsene Grabsteine die in den dunklen Himmel ragten. Vorsichtig gingen sie an Land und erkundeten die Gegend. Doch was raschelte dort im Gebüsch? Dort wird es wohl keine Monster geben?
Mut beweisen, zusammenzuhalten und unbeschadet nach Hause zu gelangen – so zog sich der rote Faden durch die fünf Wettkampfaufgaben.
Die Handlung wurde mit vielen THW-typischen Tätigkeiten verknüpft: Holzbearbeitung, der Umgang mit Leinen und das Bewegen von schweren Lasten. Auch Betreuen, Versorgen und Transport von Verletzten stand auf der Agenda. Die Bandbreite war vielfältig und altersgerecht.
Aber auch vor dem Wettkampf hatten die Jugendgruppen viel zu tun. Im Zuge des Trainings für den Wettkampf musste ein Floß vorbereitet und eine Fahne für den Kreativpokal der THW-Landesvereinigung NRW gestaltet werden.
Um 11 Uhr ging es dann nach einer kurzen Begrüßung durch den Landesjugendleiter Jan-Bernd Haas und den THW-Landesbeauftragten Nicolas Hefner los. Die Wettkampfmannschaften erhielten dabei Unterstützung von vielen extra angereisten Schlachtenbummlern aus den Heimatortsverbänden. Nach zwei Stunden waren alle Aufgaben erledigt und der Arbeitskreis Wettkampf ermittelte die Platzierungen.
Ebenfalls zog sich das Gremium für den Kreativpokal der THW-Landesvereinigung zur Beratung zurück.
Kurz nach 15 Uhr wurden die Ergebnisse verkündet: Der dritte Platz ging an die Jugend aus Wetter, der zweite Platz an die Jugendlichen aus Bocholt/Borken. Der Sieg, und damit auch die Qualifikation für den Bundeswettkampf der THW-Jugend im Jahr 2024, ging an die THW-Jugend Bergisch Gladbach. Alle Jugendlichen erhielten ihre Pokale und Urkunden aus den Händen von Landesjugendleiter Jan-Bernd Haas, dem THW-Landesbeauftragten Nicolas Hefner sowie der Referentin Wettkampf Kathrin Brüll-Sierpinski.
Den Kreativpreis überreichte der Vorsitzende der Landesvereinigung NRW Peter Bagus an die Jugendgruppe aus Bergisch Gladbach.
Nach vielen Jahren als Teil des Arbeitskreises Wettkampf verabschiedete sich Kathrin Brüll-Sierpinski aus dieser Runde. Kathrin hatte 2007 als Schiedsrichterin angefangen und wurde 2014 zur Referentin der Landesjugend für den Wettkampf. Als Dank und Anerkennung dafür erhielt sie aus den Händen des Landesjugendleiters Jan-Bernd Haas das Ehrenzeichen der THW-Jugend NRW in Silber.
Damit der Wettkampf durchgeführt werden konnte waren den ganzen Tag über viele fleißige Hände notwendig. Rund 60 haupt- und ehrenamtliche Kräfte bereiteten die Wettkampfbahnen vor, übernahmen die Aufgabe „Schiedsrichter“, organisierten Deko und Veranstaltungstechnik, kochten Kaffee, betrieben Öffentlichkeitsarbeit und vieles vieles mehr.