Ratingen,

Hochwassereinsatz an der Elbe beendet

Erfolgreich beendeten die 25 Einsatzkräfte des THW Ratingen den Hochwassereinsatz an der Elbe. An den Einsatzorten in Elster und Listerfehrda im Landkreis Wittenberg pumpten die Helferinnen und Helfer über 40 Stunden lang Wasser aus überfluteten Gebieten und dem Kanalnetz. Insgesamt wurden dabei über 34 Millionen Liter Wasser durch Ratinger Kräfte befördert. Darüber hinaus erhielten die Ratinger Einheiten Unterstützung durch drei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus der Region Hamburg. Koordiniert wurde der Einsatz aller Einheiten von einer THW-Führungsstelle, besetzt durch den Ratinger Zugtrupp.

Foto: THW / Daniel Claus

Am Samstag, 08. Juni erhielt der Ortsverband Ratingen den Einsatzauftrag, die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen und die 2. Bergungsgruppe in die Region Wittenberg zu entsenden. Somit machten sich am Sonntag um 11.30 Uhr 25 Einsatzkräfte mit fünf Fahrzeugen und drei Anhängern auf den Weg. Das Erste Ziel war der THW-Landesverband in Heiligenhaus. Dort wurde gemeinsam mit Einheiten aus Aachen, Mülheim und Simmerath ein Marschverband gebildet, der durch den Zugtrupp aus Simmerath geführt wurde. Die nun 65 Einsatzkräfte setzten sich um 13.00 Uhr in Bewegung und erreichten nach einem Halt zur Verpflegungsaufnahme in Bielefeld am Montag gegen 02.00 Uhr den Ort Zahna. Nach über 560 Kilometern Fahrt im Marschverband stand den Helferinnen und Helfern eine Turnhalle als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung.

Am nächsten Morgen gab es ein stärkendes Frühstück, bevor sich der Marschverband auf Anweisung wieder teilte. Während die Einheiten aus Aachen, Mülheim und Simmerath noch ein ganzes Stück weiter verlegten, waren die Ratinger Kräfte nach gut 20 Kilometern an den Einsatzstellen in Elster und Listerfehrda angekommen. Zur Führung der Kräfte hatte der Verbandsführer entschieden, eine THW-Führungsstelle für den Einsatzbereich zu bilden. Übernommen wurde diese Aufgabe von Einsatzkräften des Zugtrupps und OV Stabes, welche mit vor Ort waren.

Während an der Einsatzstelle in Elster direkt mit den Aufbauarbeiten der Pumpen begonnen werden konnte, galt es die Einsatzstelle in Listerfehrda zu erkunden. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen übernahm die Einsatzstelle in Elster. Somit wurde als erste Maßnahme die Börger-Drehkolbenpumpe mit einer Leistung von 5.000 Litern pro Minute in Stellung gebracht. Diese hatte die Aufgabe einen Regenwasserkanal zu entlasten und somit das in einem Wohngebiet stehende Wasser direkt in die Elbe zu pumpen. Gegen 11.00 Uhr am Montag lief die erste Pumpe. In der Folge wurden weitere Elektrotauchpumpen installiert, sodass an dieser Einsatzstelle eine Förderleistung von 7.700 Litern pro Minute erreicht wurde.

Nachdem die Erkundung der Einsatzstelle in Listerfehrda abgeschlossen war, konnte auch die 2. Bergungsgruppe tätig werden. Vorher wurde allerdings die Ausstattung um weitere Elektrotauchpumpen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen ergänzt, wodurch die Einheit eine Pumpleistung von 6.500 Litern pro Minute in den Einsatz bringen konnte. Der Einsatzauftrag für die Helferinnen und Helfer lautete eine überflutete Straße wieder passierbar zu machen.

Am Dienstagmorgen wurden der THW-Führungsstelle drei weitere Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen mit mehr als 20 Einsatzkräften unterstellt. Diese Einheiten kamen aus Eimsbüttel, Hamburg-Bergedorf und Elmshorn und bekamen jeweils eine weitere Einsatzstelle im Gemeindegebiet von Elster zugeordnet. Insgesamt brachten alle Einheiten nun eine Förderleistung von 86.000 Litern pro Minute in den Einsatz.

Am Mittwochmorgen waren die Wasserstände soweit reduziert worden, dass der Einsatz vor Ort erfolgreich beendet werden konnte. Bis dahin waren die Pumparbeiten in mehreren Schichten ununterbrochen fortgesetzt worden. Alleine die Ratinger Einsatzkräfte beförderten in dieser Zeit über 34 Millionen Liter Wasser.

Nach dem Rückbau verlegten die Ratinger Einheiten in einen Bereitstellungsraum nach Kleinpaschleben bei Aken. Dort fließt die Saale in die Elbe und es wurden weite Teile der Region überflutet. Im Bereitstellungsraum konnten die Einsatzkräfte über Nacht ein wenig Energie tanken. Während der Zugtrupp am Donnerstagmorgen die Führung des Bereitstellungsraumes übernahm, warteten die Helferinnen und Helfer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen und der zweiten Bergungsgruppe auf den nächsten Einsatzauftrag. Jedoch hatte sich die Lage in Aken über Nacht so sehr entspannt, dass ein Einsatz nicht mehr notwendig war. Allerdings sollten die Einsatzkräfte für Notfälle weiterhin als Reserve zur Verfügung stehen. Am Donnerstagabend stand fest, dass die Ratinger Einsatzkräfte am Freitagmorgen die Heimreise antreten konnten. Auch der Bereitstellungsraum konnte aufgelöst werden.

Nach einer letzten Nacht in Kleinpaschleben machte sich am Freitagmorgen gegen 09.00 Uhr der Ratinger Verband auf den Weg in die Heimat wo die Helferinnen und Helfer um kurz nach 19.00 Uhr geschafft aber zufrieden eintrafen. Insgesamt leisteten die Einsatzkräfte über 3.200 Stunden ehrenamtliche Hilfe.

Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung, die die Einsatzkräfte durch die Bevölkerung an allen Einsatzorten erhalten haben. Immer wieder kamen Anwohner vorbei und brachten Kuchen und Kaffee oder wollten einfach nur Danke sagen. An dieser Stelle möchten auch wir uns für diese Unterstützung bedanken!

Natürlich wäre ein Einsatz der Helferinnen und Helfer des THW auch nicht möglich, wenn nicht die Familien auf die Mütter und Väter, sowie die Arbeitgeber auf Ihre Mitarbeiter verzichten würden. Auch dafür möchte sich das THW Ratingen herzlich bedanken.


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